GENESIS | Markus Lüpertz
365-Tage-Galerie
DURLACHER TOR – Richtung Durlach
DIE DREIZEHN WINDE
(DIE LUFT)
Die Luft – verliebt in den Rad schlagenden Pfau.
Fotografie: Atelier Altenkirch, Karlsruhe
Die Luft – verliebt in den Rad schlagenden Pfau.
Fotografie: Atelier Altenkirch, Karlsruhe
Markus Lüpertz rahmt die „Genesis“ an den Haltestellen Durlacher Tor und Europaplatz mit den vier Elementen; Feuer und Luft stehen einander am Anfang des Tunnels gegenüber, Erde und Wasser am Ende. Dabei flossen neben seiner speziellen Rezeption der antiken Mythologie auch Legenden, heidnischer Volksglaube und naturwissenschaftliche Erkenntnisse unserer Zeit ein. Wie bei der Keramik an der gegenüberliegenden Bahnsteigseite (Durlacher Tor Nord) hat Markus Lüpertz auch hier eine Zweiteilung vorgenommen: Links ist ein Pfau zu sehen, rechts eine nackte Frau, die dem Betrachter zwar den Rücken zukehrt, ihn aber anblickt und mit ihren beiden Armen den Raum links und rechts von ihr weit aufspannt. Der Pfau gehört zu den Attributen der antiken Göttermutter Hera, weshalb es sich in dieser Darstellung um sie handelt. Weil Hera die Augen dem hundertäugigen Riesen Argos nach dessen Tod entnommen und auf die Pfauenfedern implementiert haben soll, wird der Pfau mit ihr zusammen dargestellt. Die rechte Bildseite vermischt antike Mythologie und Naturwissenschaft, denn die rechtwinklig-geometrischen Körper, die oberhalb von Hera zu sehen sind, können als kosmische Strukturen im unendlichen Luftraum interpretiert werden. Die Löcher in der ihren linken Arm überlagernden blauen Wolke weisen dabei auf die gasförmigen Bestandteile der Luft, Stickstoff und Sauerstoff, hin.
Der Titel dieser Tafel verweist zudem auf eine im Gilgamesh-Epos geschilderte Episode, die sich auf Humbaba, eine Figur der mesopotamischen Mythologie bezieht. Dort heißt es: „Wider ihn erhoben sich 13 Winde, und Humbabas Gesichtskreis verfinsterte sich.“
Text: © Chris Gerbing, 2023
WEITERE INFORMATIONEN
365-TAGE-GALERIE
Zur Orientierung finden Sie hier eine Übersicht über die 365-Tage-Galerie „Genesis“, die mit der Karlsruher U-Bahn an fast 24 Stunden täglich erreichbar ist.
Sie möchten tiefer in die „Genesis“-Thematik und die Kunstwerke von Markus Lüpertz eintauchen? Dann wenden Sie sich an die Tourist-Information Karlsruhe und buchen Sie über diesen Link eine Führung. Dort erhalten Sie auch das „Genesis“-Booklet mit Abbildungen aller 14 Keramiken sowie einer Tageskarte für zwei Personen (14,-/KVV-Zone 2) und die „Genesis“-Trilogie (Weitere Infos hier, 120,- Euro)
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